Klimaanpassungsmassnahmen ausbauen – alles andere kommt uns künftig teuer zu stehen

Verständlicherweise muss die Stadt angesichts der angespannten Finanzlage sehr umsichtig mit den Finanzen umgehen. Doch bei Klimaanpassungsmassnahmen – also Massnahmen, welche unsere Stadt für künftige Wetter-Extreme fit machen – müssen wir massiv ausbauen.

Der rasch voranschreitende Klimawandel und die dadurch ausgelösten Extrem- Wetterereignisse erhöhen die Bedeutung von städtischen Grünflächen enorm. Dennoch sieht das Budget 2022 zum Beispiel beim Betrieb und Unterhalt von Grün- anlagen eine signifikante Reduktion vor. Doch Klimaanpassungsmassnahmen sind weder Zierde noch Luxus. Sie sind ein dringendes und wichtiges Instrument für die Gesundheit unserer Stadt und ihrer Bewohnerinnen und Bewohner. Im Wett- rennen gegen extreme Wetterphänomene sind Klimaanpassungsmassnahmen dringend auszubauen.

Einzelne Entlastungsmassnahmen im Bereich Unterhalt, zum Beispiel der Ersatz von Pflanzen, können kurzfristig verkraftet werden. Es muss aber sichergestellt sein, dass die Grünflächen der Stadtbevölkerung weiter zur Verfügung stehen und der Unterhalt nur vorübergehend und ohne langfristigen Schaden an der ökologi- schen Infrastruktur reduziert wird.

Die Lebensqualität in der Stadt Bern ist heute hoch. Doch auch Bern ist immer häufiger extremen Wetterphänomenen wie Hitze, Trockenheit oder Starkregen ausgesetzt. Investitionen in Klimaanpassungsmassnahmen im öffentlichen Raum sind – wie Massnahmen zur Vermeidung des Klimawandels – bevorzugt zu behandeln und dürfen auch bei engem Budget nicht zurückgestellt werden.

Handlungsbedarf steigt angesichts zunehmender Wetter-Extreme

Anfang August wurde der sechste Bericht des Weltklimarats veröffentlicht. Er macht deutlich, dass dringender Handlungsbedarf besteht. Auch bei uns. Das Gute ist, dass wir tatsächlich etwas tun können. «Entsiegelung und biodiverse Begrünung zählen in Städten zu den effektivsten und niederschwelligsten Klimaanpassungsmassnahmen. Strassen und Plätze müssen entsprechend rasch grüner, schattiger und kühler werden. Asphaltierte Flächen sind wo immer möglich zu entsiegeln», so Tanja Miljanović, Vorstandsmitglied von «Läbigi Stadt» und Stadträtin GFL. Dies fördert auch die Artenvielfalt, die Siedlungsentwicklung und die Lebensqualität, so dass sich die Investitionen mehrfach lohnen.

Laura Binz, Co-Präsidentin von «Läbigi Stadt» und Stadträtin SP unterstreicht, dass es «kurzsichtig wäre, gerade jetzt, wo der Handlungsbedarf gestiegen ist, Klimaanpassungsmassnahmen im öffentlichen Raum dem finanziellen Druck zu opfern. Viele Massnahmen entfalten ihre Wirkung nicht sofort, und doch müssen wir heute handeln und investieren, um für die nächsten Jahre gewappnet zu sein». Jelena Filipovic, Vorstandsmitglied von «Läbigi Stadt» und Stadträtin GB ergänzt: «Es liegt in unserer Verantwortung, auch den nächsten Generationen ein gesundes Stadtklima zu hinterlassen. Wir brauchen Investitionen in eine lebenswerte Stadt Bern, die sich bereits kurz- und mittelfristig finanziell lohnen können und keine Einsparungen, die in Zukunft mit Sicherheit das Budget belasten werden».

«Läbigi Stadt» wird sich auch weiterhin dafür einsetzen, dass Klimaanpassungsmassnahmen in der Stadt Bern weitsichtig und prioritär behandelt werden.

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