Pflanzenparade: Bern soll zur Pionierstadt für Entsiegelung und Klimaanpassung werden.
Rund 200 Personen sowie zahlreiche Institutionen und Organisationen folgten heute dem Aufruf von «Läbigi Stadt», um ein Zeichen für ein besseres Stadtklima und mehr Biodiversität in der Stadt Bern zu setzen. Ein bunter Umzug aus Menschen und Pflanzen zog vom Bürenpark zum Helvetiaplatz, wo für eine kurze Zeit ein lebendiges Pop-Up-Pärkchen entstand.
Im Rahmen einer mehrjährigen Stadtklima-Kampagne hat der Verein «Läbigi Stadt» am Sonntag, 24. Oktober 2021 mit zahlreichen Partnerorganisationen zu einer Pflanzenparade aufgerufen. «Städte haben einen grossen Einfluss auf den Klimawandel, sind aber auch besonders stark davon betroffen – die Stadt Bern ist da keine Ausnahme», sagte Laura Binz, Co-Präsidentin von «Läbigi Stadt» heute in ihrer Ansprache auf dem Helvetiaplatz. «Eine der effektivsten Massnahmen, die mehrere Herausforderungen gleichzeitig löst, ist die Schaffung von entsiegelten und biodivers begrünten Flächen. Diese senken die Temperatur, lassen den Regen besser versickern und fördern gleichzeitig die Artenvielfalt, die Gesundheit und die Lebensqualität. Investitionen in naturnahe Umgestaltungen rechnen sich deshalb fast immer», erklärte Binz.
«Der öffentliche Raum lädt zum Verweilen ein, sobald vielfältige Grünflächen ins Strassenbild integriert werden», ist Duscha Padrutt, Geschäftsleiterin des Vereins Netzwerks Quartierzeit überzeugt. Das Netzwerk hat sich mit Surprisen am Programm beteiligt und weitere Institutionen eingeladen: So erschien das Museum für Kommunikation mit einer «Agentur für Weltwandel». Auch Wildstaudengärtnereien, Naturschutz- organisationen und lokale Gartenprojekte waren vor Ort. «Wir freuen uns über spielerische Projekte wie die Pflanzenparade. Sie tragen zur Vernetzung bei und schaffen auch ein gemeinsames Bewusstsein dafür, was auch jeder und jede einzelne machen kann», sagten die Naturgartenberaterinnen Rahel Stricker und Ursula Bader.
Wie angenehm eine solche Begrünung wirkt, zeigten die von den Teilnehmenden mitgebrachten Pflanzen, welche die Parade begleiteten und schliesslich den Helvetiaplatz schmückten. Die Stadt Bern hat den Handlungsbedarf erkannt, kämpft aber mit knappen Ressourcen. Für «Läbigi Stadt» ist klar, dass sich die Investitionen auszahlen: Bern soll zur Pionierstadt für Entsiegelung und Klimaanpassung werden.
